Die Erdgeschoßräumlichkeiten des 1893 errichteten Gründerzeitwohnhauses standen einige Jahre leer, bevor die Sanierung und der Umbau zu Büroräumen bevorstand. Der allgemeine Hauseingang trennt die nutzbaren Bereiche, die auf der einen Seite früher einem Kaffeehaus dienten und auf der anderen einem Lager. Ein Steg verbindet nun die Räume auf der Galerieebene. Aus Brandschutzgründen wurde er aus Baustahl und Edelstahlseilnetzen ausgeführt.
Alle Räume wurden vollständig entkernt und damit die Raumhöhe von fast fünf Metern freigelegt. Die Vollziegel der bestehenden Mauern an den seitlichen Grundgrenzen und zum Stiegenhaus, sowie des Deckengewölbes wurden vom alten Putz befreit und ihre Oberfläche gereinigt. Alle orthogonal dazu verlaufenden Bestandsmauern wurden mit einer Wandheizung versehen und mit Lehm verputzt. Das matte ziegelrot kontrastiert nun mit dem hell gestrichenen Lehmputz der umliegenden Wände.
Alle neuen Elemente wurden aus Vollholz gefertigt und unterscheiden sich damit klar vom massiven mineralischen Bestand. Die diffusionsoffenen Oberflächen von Holz wie auch von Lehm ermöglichen einen natürlichen Feuchtetransfer und sorgen für ein gesundes Raumklima.
Die verwendeten Holzarten sind Braunkernesche, Fichte, Weißtanne und Ahorn, die entsprechend ihrer spezifischen Eigenschaften für die jeweiligen Bauelemente ausgewählt wurden. Ebenso variiert die Art der Oberflächenbeschaffenheit je nach Einsatzbereich des Holzes: Von strukturiert für Boden und Wände bis fein geschliffen für die Möbel.
Fotos: Nadine Bargad